Was macht man, wenn einem die Eltern einfach nicht zuhören wollen – obwohl ein lila Nashorn es sich auf dem Sofa im Wohnzimmer gemütlich gemacht hat? Wie das kleine Mädchen Daisy dieses Problem in den Griff bekommt und am Ende nicht nur einen neuen riesigen Freund gewonnen hat, sondern auch endlich die Aufmerksamkeit ihrer Eltern – das und vieles mehr konnten am Sonntag, den 12.1.2020 Familien bei einem gemütlichen Lesenachmittag im Raum der KJI (Kinder- und Jugendinitiative Merzbach) erfahren.
Die KJI machte hierbei den Anfang und präsentierte sich als erster Gastgeber der neuen Reihe „sonntags um 4“, die „Rheinbach liest vor“ initiiert hat, ein Netzwerk aus verschiedenen Vereinen, Institutionen und mit der Leseförderung verbundenen Geschäften. Ab nun wird an jedem Sonntag bis zu den Osterferien irgendwo in Rheinbach vorgelesen – kostenlos und ohne Voranmeldung. Den vollständigen Veranstaltungskalender dazu kann man auf der Webseite von rheinbach-liest.de runterladen.
Der Grundidee, sich mit der ganzen Familie und vielen schönen Büchern bei ungemütlichem Wetter drinnen einzuigeln, war offenkundig genau die Richtige, denn bereits der Auftakt bei der KJI zeigte einen durchschlagenden Erfolg: 40 Jungen und Mädchen von Kleinkind bis Jugendliche(r) waren mit ihren Eltern der Einladung gefolgt und machten es sich auf Turnmatten und Decken bei Kerzenschein gemütlich. Kakao und Kekse durften natürlich nicht fehlen. Doch bevor es ans Vorlesen ging, stimmten Stephanie Ewald und Maria Dörrscheidt von der KJI die Kinder durch eine lustige Aktion ein, bei der sich die Jungen und Mädchen selbst zu menschlichen Riesenbuchstaben arrangierten. Danach wurde es dann je nach Buch lustig oder spannend, besinnlich oder manchmal gar ein wenig traurig. Die jungen Zuhörer tauchten in die fantastischen Welten der zahlreichen Bücher ein, die Gerd Engel von „Rheinbach liest“ gleich kistenweise zusammengestellt gestellt hatte. Inspiration gab es später aber auch von Seiten der Kinder selbst, die ihre Lieblingsbücher auf selbstgestalteten Covern vorstellen durften und in ein virtuelles Bücherregal der KJI klebten.
Der Nachmittag wurde beschlossen mit einem lautstarken Publikumsvoting für das tollste vorgelesene Buch – und da hatte das lila Nashorn seine Nase doch ziemlich weit vorn.
Maria Dörrscheidt