Was macht eigentlich James Bond in seiner Freizeit, wenn er mal nicht oberböse Schurken jagt und die Welt rettet? Strickend am Kaminfeuer sitzen? Höchstwahrscheinlich nicht. Geocaching dagegen könnte ihm durchaus Spaß machen. Immerhin bringt es so etliches mit sich, was ein Agentenleben ausmacht:

Wichtigste Regel bei der digitalen Schatzsuche ist nämlich schonmal strengste Geheimhaltung: Kein Uneingeweihter (von Geocachern leicht abschätzig „Muggel“ genannt) darf Wind davon bekommen, was dahintersteckt, wenn eine Handvoll Leute durch unwegbares Gelände kriecht und mit den Händen geheime Höhlen und Winkel abtastet. Ebenso wichtig: Technisch auf dem Stand der Stunde zu sein: Schnitzeljagd ist retro, Schätzejagen mit Handy und GPS – so macht man das im 21. Jahrhundert! Das allerwichtigste aber sind doch in der Tat die Nerven aus Stahl, die jeder Geocacher tunlichst haben sollte, sind doch die Schätze an den unmöglichsten Stellen versteckt, gerne oft bewacht von Spinnengetier und anderem Gekreuch.

All diese Qualitäten konnten unsere jungen Geocacher vom 19.-21.4. auf der Osterferienaktion der KJI reichlich zur Schau stellen. Ein tolles Team hatte sich gefunden, das war schon nach dem ersten Kennenlernen und Teamübungen klar. 

Die Tinte, mit der wir den Geocache-Ehrenkodex auf das Papier gebracht hatten, war noch nicht trocken, da zog es die jungen Geocacher schon hinaus in das erste Abenteuer.

Eisern und mit Durchhaltekraft durchstreiften sie die Umgebung rund um Merzbach auf der Suche nach schon bestehenden Caches und nutzten souverän und abgebrüht die GPS-Koordinaten und Hinweise, die die vorher heruntergeladene App bereitstellte. (Wer neugierig geworden ist und wissen will, wie das geht, kann sich in unserer Rubrik „Ideenkiste“ schlau machen. Dort findest du alle wichtigen Infos und Anleitungen!)

Eine kleine Pause hat sich auch der fleißigste Geocacher ab und an verdient – am liebsten natürlich mit Premiumausblick über sein Einsatzgebiet.

Wildes Getümmel im Gebüsch – wer findet den Schatz als erster?

Mittagessen inklusive – unsere Geocacher waren rundum gut versorgt

Nur dass es klar ist: Ein Foto von der Fundstelle oder dem Cache sucht Ihr hier vergeblich! Das würde ganz klar gegen den Ehrenkodex verstoßen – Stichwort „Geheimhaltung“…

Ein schwarzer Hubschrauber landet hinter der Schule? Unterstützung von James höchstpersönlich?!?

Am zweiten Tag wurden unsere jungen Geocacher dann kreativ. In kleinen Teams überlegten sie sich eigene Caches mit kniffligen Rätsel und lustigem Cache-Inhalt und versteckten die Caches an geheimen Orten rund um Merzbach. Selbst ausgedachter „Owner“-Name, nur ganz nebenbei: „KJI – krass, jung, informiert“.

Drei spannende Tage gingen am Donnerstag dann mit einem besonderen Highlight zu Ende. Zum Schluss hatten die jungen Abenteurer nämlich endlich mal die Gelegenheit, ihre Eltern in die Pampa zu schicken – am besten dahin, wo der Pfeffer wächst. Denn nun war es an den Eltern, die liebevoll angefertigten und sorgsam versteckten Caches aufzuspüren. Mathe-Klassenarbeit über Infinitesimalrechnung ist nichts dagegen!

Ein gemeinsames Abschlussgrillen im KJI-Garten ließ die Aufregung dann so nach und nach abklingen – und der allerletzte Geocache des Tages mit dem Titel „Muffin-Nachtisch“ war für die Krass-Jung-Informierten geradezu lächerlich einfach aufzuspüren…!

Text: Maria Dörrscheidt